Er hat in dieser Woche endlich um die Ecke gelugt, der Sommer. Und zwar ziemlich schlagartig, quasi von 20 auf 32 Grad. Aber da das Wetter ist, wie es ist, und übers Wetter zu. meckern einfach nur sinnbefreit ist, lassen wir das mal bleiben :-) Ich freu mich auf jeden Fall auf sehr viel Sommer in diesem Jahr und auch auf ganz, ganz viele Sommer-Outfits! Einen Vorgeschmack gibt es dann mal gegen Ende der letzten Woche.
Montag
Nachdem der Pfingstsonntag fast gänzlich ins Wasser respektive in den Regen gefallen war, fing der Pfingstmontag genauso an. Aber dann kam doch noch die Sonne raus und es wurde ganz schön warm. Zumindest so warm, dass ich für meinen Spaziergang am Nachmittag den Sweater, den ich vorsichtshalber dabei hatte, gar nicht brauchte. Und statt der Bluse, die ich noch vor ein paar Wochen getragen hatte, durfte wieder ein T-Shirt an die Luft. Auf der Suche nach dem perfekten weißen T-Shirt ist das nun Versuchskaninchen Nr. 3. Ob mir ein runder oder ein V-Ausschnitt besser gefält, habe ich noch nicht entschieden. Aber Fakt ist, dass T-Shirts sich gerade zur großen Liebe entwickeln. Und sei es nur, weil sie beim Bügeln (ja, ich bügle die Dinger) wesentlich netter sind als Blusen.
Fazit: Pfingsten fühlte sich doch ein bisschen wie Pfingsten an, weil es im T-Shirt endete. Und damit ist für uns Norddeutsche nun auch die Feiertags-Saison bis zum Herbst beendet. Schade eigentlich, denn verlängerte Wochenenden haben definitiv was.
Dienstag
Fängt die Arbeitswoche normalerweise mit einem Tag Homeoffice an, war es diesmal eher ein Hausmeister-Tag. In unserem Dekanat werden ab heute die alten Fenster erneuert. Heißt: In allen Büros und Seminarräumen alte Fenster raus, neue Fenster rein. Quasi im laufenden Betrieb. Und weil es zwar einen Hausdienst gibt, der normalerweise fürs Möbelrücken zuständig ist, aber der leider nicht gut genug besetzt ist, um drölfzig Büros an einem Tag vorzubereiten, musste jeder selbst ran. Sagen wir es so: Ich kann jetzt 4x5 Meter große Abdeckplanen quasi mit links entfalten und die Planen mit Klebeband virtuos an so ziemlich allem befestigen. Relativ unterhaltsam war die Reaktion einiger Professor:innen, die ihre Büros selbst vorbereiten mussten und je nach Geschick grinsend auf Stühlen balancierten, um ihre 2,40 Meter hohen Regale anzukleben oder die erfolgreiche Strategie „Ich kann keine Schere bedienen, hilf mir mal“ verfolgten.
Vorsorglich hatte ich fürs auf-dem-Boden-krabbeln, in-staubigen-Ecken-rumhängen und den Kampf mit der Folie ein sehr praktisches Outfit gewählt: Jeans, Hemd und Sweat-Jacke. Kühl war es nämlich auch noch. Und die Jacke hat den Vorteil, dass sie die Waschmaschine sehr gern mag und in Windeseile wieder trocken ist. Und jetzt bin ich gespannt, wie die Büros nach dem Fenstertausch aussehen und ob irgendjemand auf die Idee gekommen ist, dass dort vor dem Wieder-Einzug mal der Staubsauger geschwungen wird.
Mittwoch
Endlich waren die Fensterbauer da, um sich meine Terrassentür anzusehen. Das Ergebnis: Wir warten jetzt alle geduldig auf Ersatzteile, deren Lieferung irgendwas zwischen 8 und 16 Wochen dauern wird. Bis dahin behandle ich die Tür wie ein rohes Ei. Aber immerhin lässt sie sich öffnen und schließen. Wer über die Anschaffung einer Hebe-Schiebe-Tür nachdenkt, möge wissen, dass es scheinbar völlig normal ist, dass die Dinger nach gut zehn Jahren kaputt gehen…
Egal, das Wetter ist prima und ich darf auf der Terrasse arbeiten. Also habe ich Besen und Wischlappen gezückt, fix die Spuren der Regentage beseitigt und mich in beigefarbener Hose und Sweater (wir wollen das mit dem Frühsommer ja nun nicht übertreiben) über mein Outdoor-Büro gefreut. Draußen zu arbeiten anstatt am Schreibtisch ist fast wie Urlaub.
Donnerstag
Und plötzlich ist er da, der Sommer. Mit blauem Himmel, ganz viel Sonne und immerhin 23 Grad. Also nicht nur Homeoffice auf der Terrasse, sondern auch ein kurzer Ausflug zum Teich, der langsam von Seerosenblättern komplett bedeckt ist. Und weil mir so sommerlich ums Herz war, gab es eine weiße Hose und ein blau-weißes Hemd, das zumindest bei mir Sommer-Vibes erzeugt. Da ist es dann auch nicht weiter tragisch, dass heute noch drölfzig Dinge auf der To-do-Liste stehen weil ich am Wochenende auf Achse bin. Dummerweise stand da allerdings auch neuer Nagellack für die Füße. Mein ganz persönliches Fazit: Ich kann das nicht. Meine Hände bleiben ja normalerweise lack-frei, weil ich in der Regel alles um den Nagel herum gleich mit verschönere. Dass ich das auch an den Füßen kann, habe ich wieder mal eindrucksvoll unter Beweis gestellt und das Ganze zweimal wieder entfernt. Nächster Versuch: Gleich morgen. Um aber den Tag dann doch noch mit einem Erfolgserlebnis zu beenden, habe ich meinen nächsten Urlaub gebucht :-)
Freitag
Das mit dem Nagellack für die Füße hat so leidlich funktioniert und ich frage mich, ob ich das nicht künftig Fachpersonal überlassen sollte… Die restlichen beruflichen Talks dagegen laufen wie geschmiert und ich muss jetzt nur noch die Pflanzen auf der Terrasse wässern, bevor es auf die Autobahn geht. In Bremen treffe ich mich mit Nicole auf ein Eis und einen richtig schönen Nachmittag, an dem wir spielend drei Stunden lang reden und reden und reden. Vermutlich hätten wir auch sechs geschafft.
Zur Feier des Tages gab es endlich mal wieder ein Kleid, und zwar ein Exemplar, das ich vor ein paar Jahren mal in Barcelona gekauft habe. Ich habe es im Schaufenster gesehen und war entzückt. Ich mag Latzhosen - also auch Latzkleider. Das gute Stück hat große Taschen, man kann es weit tragen oder mit Hilfe von Lederbändern um die Hüften enger machen und die Träger rutschen nicht ständig von den Schultern. Allerdings habe ich es dann abends geschafft, das Kleid mit Sauce zu tränken. Toll.
Samstag
Nachdem das Kleid also leider nicht mehr tragbar war, gab es am Samstag, den ich immer noch in Bremen bei einer Freundin verbrachte, zwar ein neues Outfit, aber dummerweise auch Currywurst und Pommes rot-weiß. Und die wiederum habe ich mir auf die Hose geworfen. Mich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen beim Essen gleich zweimal einzusauen ist schon eine ganz besondere Leistung. Dummerweise hatte ich aber noch kein Foto vom Outfit gemacht - also müsst ihr jetzt ohne leben. Die Hose dreht gerade ihre Runden in der Waschmaschine - ich liefere das Outfit dann einfach in der nächsten Woche nach.
Ok, ich könnte jetzt auch ein Badeanzug-Foto posten, sehe aber zu meinem und eurem Schutz davon ab. Ich war nämlich zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren am Samstag tatsächlich in einem Freibad. Und da gab es ein 50-Meter-Becken. Mein Herz hüpfte, weil ich normalerweise mit 25 Metern Vorlieb nehmen musste. Da war es dann auch egal, dass das Wasser gerade mal 21 Grad hatte. 50 Meter machen einfach richtig, richtig viel Spaß. Und Freibäder ebenfalls. Als es mittags zu voll wurde, haben wir uns in den nächsten Park samt Biergarten begeben, es uns gut gehen lassen und sogar noch ein Kneipp-Becken gefunden, in dem wir storchenmäßig herumgestellt sind. War witzig und sehr erfrischend! Aber wie gesagt: Fotos gibt es keine, damit müsst ihr jetzt leben :-)
Und damit ist nicht nur eine Woche, sondern auch der halbe Juni rum. Schluck. Kann es sein, dass das immer schneller geht, je älter man wird? Und erwähnte ich schon, dass ich in diesem Sommer einen „runden“ Geburtstag feiern werde, der sich momentan in meinem Kopf noch untrennbar mit dem Wort „Seniorenteller“ verbindet? Ach egal. Für Seniorenteller bin ich ohnehin viel zu verfressen und eine Zahl ist eben nur eine Zahl.
Liebe Grüße
Fran
Ich muss lachen, Du bist verfressen? 😂 Ich liebe es. Ich bin zu geizig für Seniorenteller, nehme die andere Hälfte, die ich nicht schaffe mit nach Hause.
AntwortenLöschenIch liebe Dein blau/ weißes Hemd! Das ruft so laut Sommer, richtig gut steht Dir das.
Ich kleckere auch gern beim Essen und wenn gefragt wird Blogfotos vor oder lieber danach, rate mal was besser ist. 😉
Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina
Das T-Shirt mit dem V-Ausschnitt steht dir ja hervorragend! Nur sind die weißen T-Shirts bei Currysauce auch nicht gerade dankbar - aber immerhin pflegeleicht.
AntwortenLöschenSobald das Wetter wieder aufwärts geht, steht hier auch mal Freibad auf dem Plan - ebenfalls mit luxuriösem 50-Meter-Becken. Da ist es im tiefen Bereich auch so frisch, dass man automatisch schneller schwimmt. Ein perfektes Training inkl. Hürdenlauf, wenn die Sprungbretter offen sind. Danach braucht mir auch keiner mit Seniorentellern zu kommen 😄.
Liebe Grüße!
Heute bin ich ganz beim Donnerstag. Das sommerliche Hemd zur weißen Hose gefällt mir richtig gut. Wobei mir auch der Montag mit den Nougattönen sehr gefällt. T-Shirts trage ich im Sommer total gern. Der hat sich gerade wieder verabschiedet. 30 Grad hatten wir bisher an der Ostsee noch nicht.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine
Willkommen in meinem Kleckerclub, du hast die Prüfung bestanden! Ich kann das und Nägel lackieren genauso gut wie du.
AntwortenLöschenZiemlich sicher hätten wir die sechs Stunden voll bekommen und ich freue mich sehr, dass es geklappt hat. Habe ich jetzt drei Stunden Guthaben?
Nun aber zu den Outfits: Ich mag sie alle, finde gut, dass du dich für T-Shirts entschieden hast (ich liebe die Abwechslung zwischen Bluse und T-Shirt) und finde, die Entscheidung des Ausschnitts ist outfitabhängig. Bei dem Latzrock finde ich rund super.
Dass ich deinen Stil mag, ist ja kein Geheimnis.
Und ja, dieser Juni beeilt sich etwas sehr doll.
Wenn du gerundet hast, dann werden die Seniorenteller (gibt es die noch?) umbenannt in Dynamikteller. Wenn nicht, wickelst du das Restaurant einfach in Folie...
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Fran,
AntwortenLöschendein Beitrag „Nach Regen kommt Hitze“ hat mir richtig gut gefallen! Du hast den Wetterumschwung und die damit verbundenen Outfits so lebendig beschrieben, dass ich beim Lesen fast das Gefühl hatte, selbst in der Sonne zu stehen. Besonders sympathisch finde ich, wie du deine „Versuchskaninchen“ bei der Suche nach dem perfekten weißen T-Shirt vorstellst – das kenne ich nur zu gut! Und die Geschichte mit dem Nagellack für die Füße ist einfach köstlich. 😊
Ich finde es toll, wie du deinen Alltag mit Humor und Stil verbindest. Deine Erlebnisse und Outfits inspirieren mich immer wieder, selbst kreativ zu werden und das Leben zu genießen.
Ich wünsche dir weiterhin viele sonnige Tage und freue mich schon auf deinen nächsten Beitrag!
Herzliche Grüße
Saskia Katharina